Donnerstag, 26. April 2012

Rumpelstielzchen Teil zwei

Der Wecker rasselt, Augen auf... jep, immer noch auf Skye. Mal kucken nach dem Wetter *denVorhangzurseitezerr*: partly cloudy, sagt der Schotte, was soviel heisst wie unberechenbar (4 Seasons in one day kommt hier nicht von ungefähr). Nachdem uns die hier ansässigen 15 Hennen und 2 Enten namens Quack und Quacker ihre Eier für ein sonnengelbes Omelette spendiert haben (irgendwann kommt einem Scottish breakfast aus den Ohren raus), ja, Sonne, nimm dir mal ein Beispiel, kämpfen wir uns wieder mal durch diverse Windböen zur Autotür. Auf zum Alten Mann von Storr, wo es gestern richtig fies Wetter war - es stellt sich raus, dass der gute Mann bereits 500m vorm Parkplatz von fetten dunklen Regenwolken umgeben ist... auch der zweite Versuch scheitert - der alte Mann scheint heute inkontinent zu sein (O-Ton Olaf). WAS FÜR EIN ÄRGER, DIESE SCH... INSEL, DAS IS JA NICH ZUM AUSHALTEN, DAS IS DER TOTALE GRIFF INS KLO, SKYE IS NICHT MAL TOLL, SONDERN NUR DOOF,UND ÜBERHAUPT...also im Gegensatz zu meinem Göttergatten kann ich die Rumpelstilzchen-Nummer ganz prima im Auto aufführen, jawohl!!! Ui, war ich sauer (schlecht geschlafen und nervig-überflüssiger Smalltalk mit unseren aktuellen Mitbewohnern, boah was für Knalltüten, und Olaf mein Held, da ich aus Protest auf meinem Müsli rumgekaut hab, und das schon zum Frühstück). Ja gut, irgendwie geht der Tag schon rum. Fahren wir halt da hin, wo es nicht regnet - Glenn Brittle stand doch noch zur Debatte, da gibts eine nette Wanderung... also nuff da Berg, und zwar locker mal um die 500 Höhenmeter verteilt auf 3 km. Ich muss nicht extra sagen, dass die Regen- und Windhölle kurz nach den ersten Schritten losgebrochen ist, oder?! Gut. Jedenfalls kam der Wind und Regen konsequent von links (das himmlische Kind is ein ganz schön verzogenes Gör), hat interessanterweise aber mit zunehmender Höhe nachgelassen. Und der Regen wurde auch weniger (wechselte seinen Aggregatszustand in Schneegriesel von feinster Weisser Riese Qualität). Aber der Weg hat sich gelohnt, quer durch die Botanik auf die Cuillins zu (das ist der Name dieses Zwergengebirges auf dieser doofen Insel und ja, auf den Gipfeln gabs noch Schnee... Puderzucker hätte es glatt weggeweht), die ganz dramatisch von dunklen Weisser Riese-Wolken verhangen waren. Wir kamen nach ordentlich Kraxeln bis zu einer Felswand. Im Schlepptau hatten wir unbemerkt drei Holländer, die uns wacker hinterhergestiefelt sind. Tja, und da standen wir also - ähm, wisst ihr, wos hier weitergeht? Moment, lass mich mal meinen Kompass zücken und auf den durchgeweichten Ausdruck aus dem Internet legen (wie sie sehen, liebes Publikum, wir haben es hier mit Vollprofis zu tun!) - es geht die Felswand rauf... und schon isser auf alle Vieren losgekraxelt. Seine Kumpels hinterher, hatten zwar protestiert, da die Felsen ordentlich nass und glitschig waren, konnten sie aber irgendwie nicht auf sich sitzen lassen (so a Männerding halt). Ausnahmsweise waren wir vernünftig, nahmen noch einen guten Schluck aus der Whisky-Pulle (aus rein gesundheitlichen Grùnden, versteht sich) und sind dann wieder abwärts marschiert (Knieschlackerer inklusive). Es sind uns auch noch erstaunlich viel Leute entgegengekommen. War ja klar - das Wetter hat zwischenzeitlich von arschig zu sonnig gewechselt... Warmduscher! Nach einem netten Picknick in der Knutschkugel mit Blick auf die Bucht vor dem Parkplatz bei Talisker haben wir beschlossen, dem alten Mann noch einen finalen Besuch abzustatten. Diese Schmach konnten wir echt nicht auf uns sitzen lassen. Und siehe da... aus dem Weg, ihr Fusskranken!!! Wir simd dem guten Mann innerhalb von ner Stunde aufs Dach gestiegen, ging natürlich mal wieder Berg auf, was denn sonst, und genossen zu seinen Füssen eine Bombenaussicht auf die doofe Insel, das Wasser , die Nachbarinsel und die Fusskranken *harhar*.  
Also zweimal Gipfelstürmen an einem Tag macht mal fett Hunger, daher haben wir in Portree noch einen Fischtempel aufgesucht und uns ne ordentliche Portion frischen Lachs genehmigt. Und seither liegen wir fett und faul aufm Bett und geniessen unser Feierabendbier.... so, und ich les jetzt die Hunger Games weiter, des is nämlich gerade spannend... ich muss weg.