Mittwoch, 25. April 2012

Tag zwei auf Mull

Nach dem wir zwei Tage nicht gewandert sind, waren wir der Meinung,dass wir diesen nichthaltbaren Zustand dringend ändern müssen. Eigentlich wollten wir ja an der Küste entlang zu einem versteinerten Baum gehen. Unsere Landlords haben uns auch bestätigt, daß dieses eine sehr schöne Route ist (vermutlich auch weil dort Adler zu beobachten sind oder andere Vögel). Wie dem auch sei, 10 km einfacher Weg schien uns doch etwas zu weit. Okay mir war es zu weit. Wir haben uns dann entschlossen, die Tour zur Nun's Cave bei Corsaig zu machen. Die Wanderung an sich war eher unspektakulär. Es gab nur die üblichen Kabelleien über den Weg und wie lang wir an der Küste entlang gehen wollten. Wir sind nämlich zuerst an der Höhle vorbei gelaufen. Auf dem Rückweg haben wir sie dann gefunden. Leider mit zwei verendeten Ziegen. Was nicht die einzigen blieben. Auf dem Hinweg hatten wir uns einige mal über einen strengen Geruch gewundert. Es war nicht wie wir vermutet hatten Seetang, der verrottet. Es scheint so, als wenn eine Ziegenherde während  eines Sturms umgekommen ist. Hier muss man jetzt anmerken, daß in Schottland an vielen Stellen Schafe und Ziegen frei rumlaufen. Sie werden nur zum Scheren bzw. schlachten gefangen. Den Rest der Zeit verbringen sie auf den unzählig endlosen Weiden entlang der Küste und mitten auf der Insel - somit ein glückliches Leben. Nach diesem Erlebnissen wollten wir etwas für unsere Kultur tun und das Schloss/Burg der McLean besichtigen und uns dort bei Tee und Kuchen von dem Schrecken erholen. Die schottische Straßenmeisterei war da aber anderer Meinung. Just an diesen Nachmittag hatten sie sich entschlossen, die Schlaglöcher zur Burg auszubessern. An und für sich auch ein lobliches Unterfangen,  wenn es sich bei der Straße nicht um eine Single-Trackroad handeln würde. Das Aufstellen von Schildern, daß die Straße gesperrt ist, wird ja auch überbewertet. So standen wir nach 3 Meilen auf dieser Straße auf einmal hinter den Bauarbeitern. Wir konnten auch nicht an Ihnen vorbei und 3Meilen rückwärts fahren fanden wir nicht gerade prickelnd. Martina konnte mich dann durch geschickte Argumentation dadurch überzeugen, daß wir umdrehen sollten: "Die beiden Mädels hinter uns wenden gerade mit ihrem Peugeot". Egal ich habe unseren kleinen Italiener, dann wie in der Fahrschule in drei Zügen gewendet. Da unser Wissensdurst durch eine Schloßbesichtigung nicht gelöscht werden konnte, haben wir uns zur Tobermory Distille aufgemacht (Auf Mull gibt es leider nicht an jeder Ecke/Ort eine Distille; Schade eigentlich). Nach der Tour und einem Wee Dram (mit anschließendem Austausch über Geruch und Geschmack) haben wir das Loch in unserem Magen bemerkt. Es war ja auch schon 18:00. Das Cafe Fish kam uns da sehr gelegen. Der gegrillte Lachs mit Jakobsmuscheln war sehr lecker. Der Nachtisch war hervorragend (eine Art Mousse au Chocolat mit Whiskey und Sahne), zum Glück war er nicht größer sonst wären wir geplatzt. Den Abend haben wir dann mit unserem neuen Lieblingsprogramm dem Foodchannel mit "Drive in, dinners and take away" ausklingen lassen und sind mit einem seligen Lächeln eingeschlummert.